Das Umdrehen eines Objektivs macht es nicht zu einem Makroobjektiv. Da dies jedoch der Hauptzweck des Umklappens eines Objektivs ist, wird das Objektiv durch eine Umkehrmontage weiter von der Kamera entfernt als normalerweise, sodass es näher fokussiert werden kann. Dies ist der gleiche Effekt wie bei Verlängerungsrohren.
Der Grund für das Umdrehen der Linse, anstatt sie nur mit Verlängerungsrohren weiter nach außen zu bewegen, besteht darin, dass beide Enden der Linse nicht gleich sind. Für ein ideales Objektiv macht das Umdrehen keinen Unterschied. Bei echten Objektiven müssen jedoch echte Kompromisse eingegangen werden. Das hintere Ende des Objektivs ist so konstruiert, dass das Bild auf eine flache Ebene in der Nähe des Objektivs projiziert wird. Dies ermöglicht bestimmte Optimierungen im Linsendesign. Da die Vorderseite des Objektivs auf weiter entfernte Objekte fokussiert werden soll, können dort verschiedene Optimierungen vorgenommen werden.
Im Makromodus werden die Fokusentfernungen zum vorderen und hinteren Motiv umgekehrt. Bei 1: 1 sind beide zwei Brennweiten vom optischen Zentrum der Linse entfernt. Mit zunehmender Vergrößerung wird der Abstand zum Motiv kleiner als der Abstand zur Filmebene. Bei manchen Objektiven kann das Umdrehen in diesen Fällen zu einer besseren optischen Qualität führen.